Norddeutsches Zentrum für Mikrobielle Genomforschung

Am 9. September 2014 veröffentlichte die Nationalakademie Leopoldina in Berlin ihren ersten Zukunftsreport. Unter dem Titel "Lebenswissenschaften im Umbruch" befasst sich das 40seitige Papier mit den enormen technologischen Fortschritten in den Lebenswissenschaften in den vergangenen Jahren und den sich daraus ergebenden Chancen, aber auch Notwendigkeiten im Bereich der Forschungsförderung in Deutschland.
Bioanalytische Hochdurchsatzverfahren, die sogenannten Omics-Technologien, haben die Lebenswissenschaften revolutioniert, indem sie tiefgreifende Einblicke in lebenswissenschaftliche Prozesse ermöglichen. Gleichzeitig erfordert derart technologiegetriebene Forschung aber auch die Bereitstellung der für Geräte und hochqualifiziertes Personal erforderlichen Mittel. Die weitsichtige, langjährige Förderung des BMBF im Bereich Omics- und IT-Infrastruktur - immerhin etwa 1,5 Mrd. € seit Mitte der neunziger Jahre - droht ohne langfristige Finanzierungsmodelle, die über einen Zeitraum von 5-10 Jahren hinausgehen, zu verpuffen. Gefordert wird der Aufbau einer nationalen Omics- und IT-Infrastruktur, durch die universitäre und außeruniversitäre Einrichtungen nicht nur in der Forschung, sondern auch in der Ausbildung zusammenarbeiten können. Hierfür veranschlagen sie ein langfristiges Budget in mindestens dreistelliger Millionenhöhe, das idealerweise über die Deutsche Forschungsgemeinschaft bereitgestellt und durch ein zu berufendes Gremium gesteuert wird.

Die Veröffentlichung des Zukunftreports in Berlin stieß auf großes Medieninteresse. In dem Pressegespräch wurde das Norddeutsche Zentrum für Mikrobielle Genomforschung (NZMG) als beispielhaft für zukunftsweisende Infrastrukturen genannt.

siehe auch:
→ Leopoldina: Zukunftsreport Wissenschaft
→ transkript.de vom 10.09.2014
→ biotechnologie.de vom 10.09.2014